Weilbergbahn

Weilbergbahn - Feldbahn erfahren

Feldbahn erfahren, Natur erleben, Basalt verstehen...


Der Weilberg - geologische Bedeutung

Der Basaltsteinbruch des Weilbergs (242,1 m) ist eines der bekanntesten Naturdenkmäler im "Naturpark Siebengebirge". Hier steht auch der Gedenkstein, der an die Auszeichnung des Naturschutzgebietes mit dem Europadiplom des Ministerausschusses des Europarates erinnert. Durch die frühere Steinbruchtätigkeit bietet der großartige Aufschluss des Weilbergs heute den Besuchern einen informativen Blick in die vulkanische Vergangenheit des Siebengebirges.


Auf der unteren Abbausohle des weitläufigen Steinbruchs hat sich inzwischen ein Feuchtbiotop entwickelt. Bis zum 2. Weltkrieg wurde hier Basaltgestein abgebaut. Unzählige Arbeiter verluden das abgebaute Gestein in Loren und brachten es zu Tal, wo es als Baumaterial für Straßen, Wege und Uferbefestigungen genutzt wurde.

Steinbruch Weilberg - Fenster zum Vulkanismus.

Steinbruch Weilberg - Fenster zum Vulkanismus.

Basaltsäulen - darum drehte sich alles am Weilberg.

Basaltsäulen - darum drehte sich alles am Weilberg.

Wirtschaftliche Nutzung

Der Wert der am Weilberg zu Tage tretenden säuligen Basalte wurde schon im Mittelalter erkannt. Die Säulen wurden teils in ihrer natürlichen Form im Wasserbau oder als Grenzsteine genutzt, in zugehauener Form dienten sie als Pflaster- oder Werksteine. Große Bereiche des Säulenvorkommens haben jedoch keine ausreichende Härte; dieses Material wurde zu Schotter und Kleinschlag für den Straßenbau gebrochen. Der reguläre Betrieb am Weilberg endete 1939. Nach dem 2. Weltkrieg wurde noch für kurze Zeit Restmaterial gebrochen, seitdem ruht der Betrieb.

Die Heisterbacher Talbahn

Für den Abtransport der verschiedenen Naturschätze im Heisterbacher Tal entstand ab 1889 die Heisterbacher Talbahn, eine 750 mm Schmalspurbahn von Niederdollendorf unten im Rheintal über Oberdollendorf, Kloster Heisterbach, Heisterbacherrott und Thomasberg bis zur Grengelsbitze hinauf in das Siebengebirge. Der Basaltsteinbruch am Weilberg wurde über eine Stichstrecke von der Anschlussstelle "Auf dem Scheid" her angebunden.


Die Bahn transportierte die Erzeugnisse aus den diversen Steinbrüchen zur Hauptbahnstrecke nach Niederdollendorf und zur Verladestelle am Rhein. Der Güterverkehr war die wichtigste Einnahmequelle der Bahn, er wurde auf der Hauptstrecke 1942 eingestellt, während der öffentliche Personenverkehr bereits 1930 endete.

Reste der Laderampe zur Verladung der Basaltsäulen.

Reste der Laderampe zur Verladung der Basaltsäulen.

Modell des früheren Brecherwerks am Weilberg im Brückenhofmuseum.

Modell des früheren Brecherwerks am Weilberg im Brückenhofmuseum.

Spurensuche

Ein Besuch des Weilbergs lohnt auf jeden Fall, liegt der ehemalige Steinbruch doch in einer wunderschönen Naturkulisse. Die früheren Betriebsanlagen sind nur noch anhand einiger Fundamente und Mauerreste zu erahnen, aber Tafeln mit Abbildungen und Erläuterungen helfen hier weiter. Die Trasse der Stichstrecke der Heisterbacher Talbahn ist bei Kenntnis ihrer Lage noch zu verfolgen, Erosion und Bewuchs holen sich aber langsam die Einschnitte zurück. Der Tunnel unter dem Weg nach Heisterbacherrott wurde verfüllt.


Daneben ist ein Besuch des Brückenhofmuseums in Oberdollendorf zu empfehlen. Dort findet man viele weitere Infos zu den Steinbruchbetrieben und zur Heisterbacher Talbahn. Ein H0-Modell verdeutlicht den Umfang der früheren Betriebsanlagen am Weilberg. Und falls der Weg zu weit ist, auf der Webseite gibt es auch ein "Virtuelles Museum" mit vielen Informationen.

Stand: 30.04.2021. Anfragen und Anregungen bitte an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!